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Wendelin Bottländer

Bunt und Grau
Ost-Berlin 1980 bis 1983
Mit einem Text von Bernd Lindner
Bildband

Der Blick durch die Kamera eines westdeutschen Fotografen

Ein Rheinländer in Ost-Berlin – von 1980 bis 1983 fotografierte Wendelin Bottländer auf mehreren Reisen in die damalige Hauptstadt der DDR, den östlichen Teil der Spreemetropole, ihren Alltag zwischen dezenter Farbigkeit und tristem Grau, zwischen postuliertem Fortschritt und tatsächlichem Stillstand und Verfall. Es gelingen ihm einzigartige und – beim bevorstehenden Grenzübertritt auf der Rückfahrt – gewagte Porträts einer urbanen Landschaft wie Detailstudien eines Alltags, der längst historisch ist. Ursprünglich für den Abdruck in Zeitschriften gedacht, liegen nun viele dieser besonderen Aufnahmen in diesem Band in Erstveröffentlichung vor.

Mahrs Brauerei

Mahrs Brauerei

Werner Schwanfelder

Zünftig

Sie ist so in etwa das Zentrum des Stadtteils Wunderburg, eine Brauerei. Ein Brauhaus wurde 1602 das erste Mal erwähnt, nämlich im ersten gedruckten Bamberger Stadtplan. Gelagert hat man damals das Bier in einem Keller am Stephansberg. Das ist ein wichtiger Beweis (1610) für die Aktivitäten der Brauer. Die Gründung einer eigenen Brauerei wurde erst im Jahr 1670 beurkundet. Sie trug über lange Jahre den Namen „Zum Brenner“ und war im Wunderburg-Dorf sehr beliebt. 1908 wurde die ganze Brauerei abgerissen und in Backsteinform neu erbaut. Das heutige Backstein-Braugebäude ist damit nicht ganz so alt und trotzdem unter Denkmalschutz. Zu Recht, denn das gesamte Ensemble ist schön anzusehen. Nach dem Krieg begann man 1949 wieder mit dem Brauen und 1957 übernahm die heutige Inhaberfamilie Michel die Brauerei und nannte sie „Mahrs Bräu“. Die Bauten und das Bier haben gleichsam Tradition. Und die Michel-Mahrs pflegen sie. Sie haben sich sogar Pferde angeschafft und liefern das Bier wieder mit dem Pferdewagen aus. Der Ruf reicht bis nach Amerika. 2007 hat das „Men’s Journal“ die Brauerei mit einer besonderen Auszeichnung geehrt: „Best Brewery in the World“.

Hier gibt es auch die gemütlichste Gaststube der Welt. Umlaufende Lamperie (Holzvertäfelung) und Kachelofen, schmale Biertische und Bänke, eine dämmrige, niedrige Gaststube. Das ist so, wie’s eben war. Und wenn man dann in der Verlegenheit ist, ein Bier wählen zu müssen, sollte man den „Weißen Bock“ bestellen. Ein Genuss, der durch die Kehlen fließt.

Weitere Informationen:

Mahrs Brauerei

Wunderburg 10

96050 Bamberg

Tel.: 0951 9151717

www.mahrs.de

*****

Textquelle:

Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Ebd.

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Wunderburg 10
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