Sind die Bamberger besonders anfällig fürs Süßholzraspeln? Anscheinend. Seit dem Mittelalter hegen die Bamberger das Süßholz, eine Gewürz-, Genuss- und Heilpflanze. Noch im 20. Jahrhundert war es üblich, dass die Kinder Süßholzstückchen bekamen – zum Auslutschen. Die Süßholzwurzel enthält das entzündungshemmende Glycyrrhizin, das 50-mal süßer schmeckt als Rohrzucker: Die Süße stammt aus den Wurzeln des Süßholzes. Sie werden im Herbst geerntet, dann zu Brei gekocht und filtriert und 80 Prozent des Wassers entzogen. Daraus entsteht Lakritze, ein schwarzbrauner Kuchen, der als „Bärendreck“ allgemein bekannt wurde.
Weitere Informationen:
Bamberger Süßholz
heute noch angebaut im Gärtner- und Häckermuseum
Mittelstraße 34
96052 Bamberg
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Textquelle:
Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.
Bildquelle:
Ebd.