Bayern-Lese

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Anleitung zum Selbstmanagement (3. Aufl.)

Rudolf Dadder

Nüchtern und zugleich gut verständlich werden Fertigkeiten, Verhaltensmuster, Zielsetzungen und Strukturen vorgestellt, die dem Leser das eigene Selbstmanagement erleichtern und interessant machen sollen. Themen wie Selbsterkenntnis, Orientierung, Strategie, Kompetenz, Ängste oder Notwehr werden so präzise erläutert, dass er sie ohne Schwierigkeiten für sich selbst nutzen kann.

Alfons Goppel

Alfons Goppel

Florian Russi

Der Mann, der Bayern in Aufstellung brachte

Alfons Goppel
Alfons Goppel

 

Mit 70.552 km² Fläche ist Bayern das größte und mit 12,5 Millionen Bürgern das Land mit den zweitmeisten Einwohnern in Deutschland. Bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts war es vorwiegend ein Agrarland, ein Gebiet mit vielen landschaftlichen Schönheiten und guter Luft, aber im Vergleich etwa zu Nordrhein-Westfalen oder Hessen ein armes Bundesland. Bis zum Jahr 1986 war es auf Zuwendungen aus dem Länderfinanzausgleich angewiesen. Inzwischen ist es zum Geberland geworden. Im Jahr 2014 trägt es mit 4,3 Milliarden Ausgleichsabgabe mehr als die Hälfte des gesamten Lastenausgleichs. 12 andere Bundesländer profitieren davon.

Einer der Hauptverantwortlichen für diesen wirtschaftlichen Aufschwung war der ehemalige bayrische Ministerpräsident Alfons Goppel, der 16 Jahre lang, von 1962 bis 1978 in Bayern regierte. Der am 1. Oktober 1905 in Regensburg geborene Politiker setzte bei den Ressourcen und Gegebenheiten an, über die Bayern in hohem Maße verfügt: Berge, Seen, schöne Landschaften, Traditionen und Bräuche, ein über tausendjähriges kulturelles Erbe. Er förderte den Straßen- und Schienennetzbau und den Umweltschutz. Als erstes deutsches Bundesland richtete Bayern 1974 ein Umweltministerium ein. Eine Folge davon war, dass heute jeder Wanderer oder Jogger um jeden bayrischen See herumlaufen kann. Das habe ich nach der Wende im ehemals sozialistischen, „volkseigenen" Land Brandenburg ganz anders erlebt. Ich erinnere mich noch, wie ein ehemaliger Vorgesetzter, der an einem bayrischen See ein Sommerhaus besaß, sich darüber empörte, dass er nicht mehr morgens nackt von „seinem" Strand aus ins Wasser springen konnte.

CSU-Parteitag 1975 in München
CSU-Parteitag 1975 in München
Im ganzen Land Bayern wurde die Errichtung von Museen angestoßen, heute beträgt deren Zahl 1.500. Ein Ziel dieser Maßnahme war es, Touristen auch in jene Orte zu locken, die nicht von Naturschönheiten der Alpen- und Seenlandschaft profitierten. So kommen Pfeifenraucher gerne nach Oberelsbach ins Tabak- Pfeifenmuseum, Eisenbahnfreaks ins Dampflokmuseum nach Neuenmarkt (Oberfranken) und Freunde von Glaserzeugnissen ins Weinfurtner-Glasdorf.

Der Tourismus ist heute der führende Wirtschaftszweig in Bayern und trägt in erheblichem Maß zum wachsenden Bruttoinlandsprodukt bei. Da das Land über wenige Bodenschätze verfügt, setzte Goppel auf ‚weiße‘ Industriebereiche wie Elektronik, alternative Energien, Medien, Forschung und Wissenschaft. Während seiner Amtszeit stieg die Zahl der in Bayern angesiedelten Universitäten von 4 auf 10. Gleichzeitig wurde die Lebensqualität im Land auch durch eine konsequente Förderung der regionalen Traditionen, des Brauchtums und des Heimatgefühls gestärkt. Auch hierdurch wurden Anreize für Investitionen geschaffen. Bayern entwickelte sich zu einem Land, das der ehemalige Bundespräsident Herzog durch „Laptop und Lederhose" gekennzeichnet sah.
Goppel wurde eine sehr bescheidene persönliche Lebensführung nachgesagt. Beim Staatsbesuch des britischen Königspaares Elisabeth II. und Prinz Philipp im Jahr 1965 zeigte er aber auch, dass er sein Land würdig und formvollendet zu repräsentieren verstand. Die bayrischen Wähler haben seine Leistungen gewürdigt und Goppels Partei, die CSU, bei der Landtagswahl 1974 mit einem Ergebnis von 62,1 % der Stimmen ausgestattet.

Alfons Goppel starb am Weihnachtsabend 1991in Johannesburg im Landkreis Aschaffenburg. Er wurde auf dem Münchener Waldfriedhof beigesetzt.

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Bildquellen:

Vorschaubild, Bonn.- Porträt Alfons Goppel im Plenarsaal des Bundesrat, Bundesarchiv, B 145 Bild-F014622-0002 / CC-BY-SA 

Alfons Goppel, Bundesarchiv, B 145 Bild-F014898-0007 / Patzek, Renate / CC-BY-SA

CSU-Parteitag 1975 in München, Bundesarchiv, B 145 Bild-F046472-0004 / Storz / CC-BY-SA

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