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Mario Schneider
Tourist
Bild-Text-Band
Man könnte annehmen, das Thema »Tourist« brächte hauptsächlich Skurriles hervor, doch sind es vielmehr intime Begegnungen zwischen Fotograf und Objekt. Reisen verändern den Menschen. Diesen Wandel hat Mario Schneider, der sich wie auch in seinen Dokumentarfilmen am Menschen und dessen Wesen interessiert, in seinen eindrucksvollen Fotografien festgehalten.
Wir alle versuchen, den Touristen aus dem Weg zu gehen, und verwandeln uns doch regelmäßig selbst in sie. Gerade in diesen Zeiten, wo uns jede Flugreise ein schlechtes Gewissen beschert, wo Ozeanriesen Millionen von Besuchern über die Venedigs dieser Erde ausschütten, versucht Schneider den Menschen hinter dem Touristen zu entdecken – und tatsächlich, es gibt ihn auch dort – im Urlaub. Voller Freude, Liebe und Einsamkeit.
Mit Texten von Meike Wetzel, Jule Reckow und Mario Schneider.

Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth

Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth

Werner Rosenzweig

„Little-Berlin“

Über 37 Jahre zog sich eine Grenze mitten durch das kleine Dorf, immer den Tannbach entlang. Das Dorf am Ende der Welt wurde wie die damalige Hauptstadt Berlin zum Symbol der deutschen Teilung, wobei die Ursachen dafür schon lange zurücklagen. 1810 wurde entlang des Tannbachs schon einmal eine Grenze gezogen. Westlich lag das Königreich Bayern, östlich das Fürstentum Reuß. Der Tannbach blieb auch die Demarkationslinie, als nach dem Zweiten Weltkrieg die Besatzungsmächte Deutschland unter sich aufteilten. Hier war Sperrgebiet auf der einen und Besucherandrang auf der anderen Seite. Sehr schnell hatte die DDR nach der Teilung Deutschlands entlang der Demarkationslinie einen zehn Meter breiten Kontrollstreifen angelegt. Ihn zu betreten bedeutete Schusswaffengebrauch. Bald wurden auch Grenzsperranlagen errichtet, die im Laufe der Jahre perfektioniert wurden. Höhepunkt war eine 700 Meter lange und 3,30 Meter hohe Betonsperrmauer, die 1966 errichtet wurde. Dies war der Zeitpunkt, ab dem die Amerikaner Mödlareuth „Little Berlin“ nannten. Erst am neunten Dezember 1989 wurde der Grenzübergang im Dorf wiedereröffnet. Heute erinnert das Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth an die damalige Zeit. Ziel ist die Darstellung der Geschichte der deutschen Teilung in ihrer Gesamtheit.

Weitere Informationen:

Adresse:

Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth

Mödlareuth 13

95183 Töpen

Internetauftritt:

https://www.landkreis-hof.de/

http://www.museum-moedlareuth.de/


Öffnungszeiten:

Mo 9:00 - 16:00 Uhr
Di - So 9:00 - 18:00 Uhr

*****

Text - und Bildquelle

Rosenzweig, Werner: Franken: Die 99 besonderen Orte der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2018.

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Mödlareuth 13
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