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Henning Kreitel
im stadtgehege
Gedichte

Knappe Gedichte werfen Schlaglichter auf die städtische Komplexität. Heikle Szenarien wie auch einzelne Fundstücke stehen im Fokus. Verlorenes und Unscheinbares findet dabei seinen Platz wie auch der kopfkinogebeutelte Bewohner auf seiner täglichen Achterbahnfahrt. Henning Kreitels neuer Gedichtband erzählt vom sprichwörtlichen »stadtgehege«. Illustriert mit Cyanotypien von Parkanlagen – ein blaufriedlicher Kontrast zu den urbanen Gedichten.

Festung Marienberg in Würzburg

Festung Marienberg in Würzburg

Werner Rosenzweig

Schutzort der Fürstbischöfe

Hoch oben auf dem Marienberg thront die gleichnamige Festung über dem Maintal. Die Geschichte der ersten Befestigung auf dem Marienberg lässt sich über drei Jahrtausende verfolgen. Schon um 1000 v. Chr. stand hier oben eine keltische Fliehburg. Während der fränkischen Landnahme durch die Merowinger, vom 5. bis zum 8. Jahrhundert, entstand um das Jahr 700 herum das älteste Bauwerk im heutigen inneren Burghof: Die Marienkirche, ein Rundbau, welcher allerdings auf einem noch älteren Vorbau aufsetzt. Sie ist der älteste Sakralbau östlich des Rheins und wurde zur ersten Würzburger Bischofskirche erhoben, nachdem Bonifatius, Missionar und Kirchenreformer im Frankenreich, Anfang 742 das Bistum Würzburg gründete.

Karl der Große ließ die Anlage mit weiteren Funktionsbauten ausstatten und das Kastell mit einer circa sechs Meter hohen Wehranlage befestigen. Der eigentliche Ausbau zur Burg, wie wir sie heute kennen, beginnt allerdings erst um das Jahr 1200, als der Bergfried und ein erster Gebäudetrakt entstehen. Von 1253 bis 1719 war die Burg Sitz der Fürstbischöfe. Das hatte einen guten Grund, denn die Kirchenfürsten hatten zwischenzeitlich auch kaiserlich weltliche Rechte erhalten. So durften sie Zölle erheben, Märkte abhalten und erhielten Münz- und Gerichtsbarkeitsrechte. Ab Mitte des 11. Jahrhunderts führte dies zu erheblichen Spannungen mit dem aufstrebenden Bürgertum und die Bischöfe fühlten sich auf der Festung deutlich sicherer. Dass in diesen knapp 500 Jahren die Burg zu einem repräsentativen Fürstensitz ausgebaut wurde, war nicht verwunderlich.

Als das 16. Jahrhundert gerade angebrochen war, ließ Lorenz von Bibra weitere Umbauten und Erweiterungen vornehmen, welche auch die Wehrhaftigkeit der Festung deutlich verbesserten. Den Bauernkrieg im Jahr 1525 überstand die Burg unbeschadet. Ein Großbrand Ende des 16. Jahrhunderts dürfte dazu beigetragen haben, dass ein Umbau und die Erweiterung zu einem Renaissanceschloss ausgeführt wurden und auch die Echterbastei entstand. Aus dieser Zeit stammt auch der Tempel über dem tiefen Brunnen (104 m). Widerstanden die Mauern der Burg noch den heranstürmenden Bauern, nahmen die Schweden unter Gustav Adolf die Festung nach nur vier Tagen Belagerung ein. Grund genug, Stadt und Burg nach dem Dreißigjährigen Krieg mit einem Ring gewaltiger, zusätzlicher Bastionen auszustatten. Ein weiterer Schicksalsschlag traf die Festung während eines Bombenangriffs am 16. März 1945. Sie brannte mehrere Tage und Nächte. Dennoch konnten die Feuerwehren das Allerschlimmste verhüten. 1950 begann der Wiederaufbau, 1990 war er beendet. Heute ist die Festung Marienberg eine der vielen touristischen Attraktionen der Stadt. Wenn man in Würzburg weilt, führt kein Weg an ihr vorbei. Die Marienkirche, der Fürstengarten mit seinem besonders schönen Blick auf die Stadt, das Renaissance-Brunnenhaus sind Plätze, die man unbedingt besuchen sollte. Wer sich für das Leben der ehemaligen Fürstbischöfe interessiert, ist im Fürstenbaumuseum an der richtigen Stelle.

Weitere Informationen:

Adresse:

Marienberg, 97012 Würzburg

www.schloesser.bayern.de


Öffnungszeiten:

Di - So 10:00 - 16:30
Mo geschlossen


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Text - und Bildquelle

Rosenzweig, Werner: Franken: Die 99 besonderen Orte der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2018.

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Festung Marienberg in Würzburg

Marienberg
97012 Würzburg

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