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Rimantas Kmita
Die Chroniken des Südviertels
Roman
Aus dem Litauischen von Markus Roduner

Eine Geschichte über die Zeit und die Kinder des wilden Kapitalismus

Mit seinem Debütroman setzt Rimantas Kmita seiner Heimatstadt Šiauliai und den 1990er Jahren ein literarisches Denkmal. Geschrieben in der Umgangssprache der nordlitauischen Stadt jener Zeit, voller Slang- und Schimpfwörter, erzählt er die Geschichte des jungen Rimants aus dem Südviertel in der wilden Periode kurz nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit Litauens.

Neue Residenz Bamberg

Neue Residenz Bamberg

Werner Schwanfelder

Die Neue Residenz für neue Zeiten

Um so etwas Monumentales zu bauen wie die Neue Residenz, braucht es einen wirklich Mächtigen und Reichen. Lothar Franz von Schönborn war der finanzkräftige Macher. Er war Bischof von Bamberg, zugleich Erzbischof von Mainz und in dieser Eigenschaft Kanzler des Heiligen Römischen Reiches. Außerdem war er erster der sieben Kurfürsten, die den Kaiser wählten, und damit nach dem Kaiser der zweite Mann im Reich. Ihm folgte ein weiterer Schönborn, Friedrich Karl, als Bischof von Würzburg und Vizekanzler des Reiches. Lothar Franz von Schönborn engagierte den Architekten Johann Leonhard Dientzenhofer und ließ ihn (1697–1703) die beiden Flügel der Neuen Residenz am Domplatz errichten. Der Bau wirkt heute noch mächtig, dominiert den Platz mit den dreigeschossigen Fronten. Geplant war eine hochmoderne Dreiflügelanlage mit dem Domplatz als Ehrenhof und dem Dom optisch als vierte Seite. Zwei Flügel wurden verwirklicht. Für den dritten Flügel hätte die Alte Hofhaltung dem Erdboden gleichgemacht werden müssen.

Der Bau beherbergt über 40 prachtvolle Räume, die ehemaligen Wohn- und Repräsentationsräume der Bamberger Fürstbischöfe. Die Räume schmückte man mit wertvollen Stuckarbeiten und exklusiven Möbeln. Der schönste und pompöseste Saal ist der aufwendig ausgemalte Kaisersaal: 16 überlebensgroße Kaiserbildnisse als Fresken, Allegorien der vier Weltreiche und das prachtvolle Deckengemälde „Triumph der Weisheit“ sind atemberaubend ausladend. Kleiner durfte es einfach nicht sein. Der verantwortliche Maler: Melchior Steidl (1707–1709).

1802 schlug die Stunde der Säkularisation. Das gesamte Fürstbistum Bamberg fiel an das Königreich Bayern. Nun zogen die Wittelsbacher ein und nutzten die Räumlichkeiten. So fand hier der Wittelsbacher Griechenkönig Otto ein standesgemäßes Zuhause. Er residierte hier zusammen mit seiner Gemahlin Amalie nach seiner Abdankung 1862 bis zu seinem Tod. Zu einer letzten Veränderung kam es, als um 1900 das einst für Kaiserbesuche eingerichtete Gästeappartement als Wohnung für das letzte bayerische Erbprinzenpaar Rupprecht und Gabriele umgestaltet wurde. Heute befinden sich in den Räumlichkeiten nur noch Bilder und Bücher: Die Staatsgalerie und die Staatsbibliothek haben ein Refugium gefunden. Die Neue Residenz war das erste große Barockschloss in Franken. Die Barockisierung des Lebens, der Ausdruck einer neuen Lebensfreude fand im bürgerlichen Lager einige Nachahmer. Der Fürstbischöfliche Geheimrat Johann Ignaz Tobias Böttinger (1707–1712) ließ sich am Fuße des Stephansberges ein Palais errichten, das Böttingerhaus. Reich verziert. Gleichzeitig ließ ein Tabakhändler gegenüber der Martinskirche das barocke Raulinohaus errichten. Der Architekt? Natürlich Johann Dientzenhofer, der Barock-Star.

Dieser wurde auch mit der bischöflichen Sommerresidenz Schloss Weißenstein in Pommersfelden (1711–1718) beauftragt; oder mit dem Wasserschloss Concordia (1716–1722), Auftraggeber: Geheimrat Ignatz Böttinger. So prägte Dientzenhofer die Stadt barock – oben auf dem Domberg und unten in der Bürgerstadt.

Weitere Informationen:

Neue Residenz

Domplatz 8

96049 Bamberg

Tel.: 0951 / 519390

www.schloesser.bayern.de

Öffnungszeiten:

Mo - So 9:00-18:00 Uhr

*****

Textquelle:

Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Ebd.

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Domplatz 8,
96049 Bamberg

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