Die Ursprünge sind nicht ganz klar. Eine Familie Geyer, erstmals erwähnt 1294, zog aus Nürnberg nach Bamberg. Nicht so ungewöhnlich. Die Familie war reich, sonst hätte sie nicht in einen solchen Schlosskomplex investieren können. Hier wohnten die Geyers bis ins 16. Jahrhundert. Der Name „Geyerswörth“ taucht erstmalig 1384 auf. Irgendwann bekam die Besitzerfamilie finanzielle Probleme. Daher verkaufte Sebald Geyer einen Teil des Hauses an den Fürstbischof (Georg III. Schenk von Limburg), behielt allerdings lebenslanges Wohnrecht. 1548 schließlich war der Fürstbischof alleiniger Herr im Haus.
Das Haus wechselte später mehrmals den Besitzer, manchmal freiwillig, manchmal aufgrund von Kriegswirren. Als die Schweden 1633 Bamberg erobert hatten, wurde auch Schloss Geyerswörth geplündert und verwüstet, bis das Gebäude nicht mehr bewohnbar war. Die Fürstbischöfe fanden für den Bau keinen Verwendungszweck, so wurden nur notwendigste Reparaturen ausgeführt. 1743 stürzte die Nordmauer des Gebäudes ein und damit auch die beiden hohen Renaissance-Treppengiebel.
Nun musste man renovieren, absichern und schließlich versuchen, das Haus wieder einer Nutzung zuzuführen. Es zogen diverse Ämter und Behörden ein. Irgendwann übernahm die Stadt Bamberg die Verantwortung. Auch sie nutzte das Schloss als Amtsgebäude. So ist es bis heute geblieben.
Im Renaissancesaal des Baus kann man jedenfalls tagen und tanzen. Der Rotary Club hat sein Büro vor Ort. So ist Schloss Geyerswörth wieder eine gute Adresse geworden.
Weitere Informationen:
Schloss Geyerswörth
Geyerswörthstraße 3
96047 Bamberg
Tel.: 0951 / 2976200
*****
Textquelle:
Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.
Bildquelle:
Ebd.