Schräg gegenüber von Schloss Neuschwanstein liegt der „Sitz der Edlen von Schwangau“, wie Schloss Hohenschwangau auch bezeichnet wird. Es blickt auf eine lange und aufregende Vergangenheit zurück. Bereits im 12. Jahrhundert wird es als „Burg Schwanstein“ erstmals erwähnt. Bis in das 16. Jahrhundert hinein war es im Besitz der Ritter von Schwangau. Dann wechselten die Besitz-verhältnisse des Öfteren, und die Burg wurde infolge häufiger Herrschaftswechsel und diverser Kriegswirren nicht verschont. Im Jahr 1832 erwarb Kronprinz Maximilian, der spätere König Max II. von Bayern, die zur Ruine verkommene Anlage und ließ sie in fünf Jahren zum heutigen Schloss im neugotischen Stil umbauen und erweitern. Fortan diente das Schloss der königlichen Familie hauptsächlich als Sommer- und Jagdresidenz. Der spätere Märchenkönig, Ludwig II., Sohn von König Maximilian, verbrachte hier den Großteil seiner Kindheit. Die aus dem 19. Jahrhundert stammende Inneneinrichtung im Biedermeierstil, ist vollkommen erhalten und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Mehr als 90 Wandmalereien, hauptsächlich mit Themen aus der mittelalterlichen Sagenwelt, dominieren die Räume. Nach dem Tod seines Vaters übernahm König Ludwig II. das königliche Schloss und ließ es nach seinen Vorstellungen umdekorieren.
Weitere Informationen:
Schloss Hohenschwangau
Alpseestraße 12
87645 Schwangau
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Textquelle:
Rosenzweig, Werner: Romantische Straße: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Fotografien: Rosenzweig, Werner, entnommen ebd.