Schon im 10./11. Jahrhundert stand an gleicher Stelle ein kleines, spätgotisches Kirchlein. Es war die Urpfarrei der Siedlungen an der Mainschleife. Erstmals 1245 als Kirche auf dem Altenberg erwähnt, wurde sie dem Apostel Bartholomäus geweiht. Als in Volkach die neue Kirche St. Bartholomäus und St. Georg entstand und die geistlichen Aufgaben der Region übernahm, hatten seit dem späten 14. Jahrhundert die Wallfahrten zu dem kleinen Kirchlein längst begonnen. Grund dafür war vor allem die spätgotische Pietà „Schöne Madonna“, ein Vesperbild um 1370, welches als Gnadenbild verehrt wurde. Wegen der Vielzahl der Pilger entstand mitten in der heutigen Weinlage „Volkacher Kirchberg“ ab 1451 die neue Wallfahrtskirche „Maria im Weingarten“. Der Marienverehrung wegen wurde 1521 die „Madonna im Rosenkranz“ an Tilmann Riemenschneider in Auftrag gegeben. Es handelt sich hierbei um eine hölzerne, lebensgroße Madonnenfigur, die von einem Strahlenkranz umgeben ist. Berühmt wurde sie, als sie vom 6. auf den 7. August 1962 gestohlen wurde und der damalige Herausgeber und Chefredakteur des „Stern“, Henri Nannen den Dieben ein Lösegeld in Höhe von 100.000 Mark versprach. Die Diebe nahmen das Angebot an, wurden aber trotzdem gefasst. Heute hängt die Rosenkranzmadonna im Chorbogen der Kirche und ist, neben der Pietà, wieder eine der Attraktionen.
Weitere Informationen:
Adresse:
Kirchbergweg 20
97332 Volkach
Internetauftritt: http://www.pg-mainschleife.de/
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Text - und Bildquelle
Rosenzweig, Werner: Franken: Die 99 besonderen Orte der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2018.