Löb Strauss hieß er, 1829 in Buttenheim geboren. Sein Vater war Hausierer und zog mit Tuch und Kurzwaren übers Land. Er musste die neunköpfige Familie ernähren. 1846 starb er – die Familie verlor ihre Existenz. Damals emigrierte man bei solchen Anlässen nach Amerika. Die Frau samt drei Kindern machte 1848 rüber. Zuerst New York, dann in den Westen wegen der Goldfunde. Levi Strauss, der Sohn, gründete in San Francisco einen Großhandel für Stoffe und Kurzwaren, ein Sortiment für die Goldgräber, Minenarbeiter und Pioniere des Wilden Westens – alles, was sie benötigten: von der Zahnbürste über Hosenträger und Knöpfe bis hin zur Ausgehkleidung.
Einer seiner Kunden, der Schneider Jacob Davis aus Reno, hatte ein Verfahren entwickelt, mit dem man besonders strapazierte Stellen von Hosen mit Nieten verstärken konnte
1873 meldeten die beiden dies als Patent an. Nun denn, mit den „vernieteten Arbeitshosen“ wurde die Jeans geboren!
Der Unternehmer Levi kam durch die Produktion der blauen Baumwollhosen zu Wohlstand, sein Name wurde durch sein Produkt unsterblich. Die ersten Kunden schätzten die Jeans hauptsächlich wegen ihrer Robustheit als Arbeitskleidung. Bald wurde das blaue Beinkleid jedoch weltweit „salonfähig“ und entwickelte sich zur meistgetragenen Hose überhaupt. Der Name „Levi’s“ ist heute der Inbegriff für die Jeans schlechthin.
Das kann man nachlesen in seinem Geburtshaus, Baujahr 1687, ein nettes Museum in der Marktstraße. Die Straussens wohnten einst im Erdgeschoss des Fachwerkhauses.
Textquelle:
Schwanfelder, W.: Bamberg. Die 99 besonderen Seiten der Stadt. mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH Halle, 2015 ISBN: 978-3-95462-583-3
Bildquellen:
Vorschaubild, Levi Strauss Museum in Buttenheim von Werner Schwanfelder
Levi Strauss, ca. 1850, gemeinfrei
Levi-Strauss-Museum in Buttenheim Urheber: I, Clemensfranz via Wikimedia Commons CC BY-SA 3.0