Läuft man vom Marktplatz in Rothenburg ob der Tauber die Obere und die Untere Schmiedgasse bergabwärts, stößt man nach wenigen hundert Metern auf das meistfotografierte und bekannteste Postkartenmotiv der mittelalterlichen Stadt. Es ist das Plönlein, ein historischer Platz, dessen Name aus dem Lateinischen (planum) kommt und so viel wie „ebener Platz“ bedeutet. Meist stehen die Hobbyfotografen aus aller Welt dort auf Höhe des historischen Hotels „Goldener Hirsch“, in der Nähe, wo rechterhand die „Kobolzeller Steige“ hinab zum Kobolzeller Tor führt. Was macht das Plönlein so beliebt? Es ist das Ensemble, welches sich an dieser Stelle so harmonisch zusammenfügt. Da steht das schmale, ockerfarbene Fachwerkhaus, mit dem kleinen Brunnen davor, links vom Siebersturm und rechts vom tiefer stehenden Kobolzeller Tor eingeschlossen. Beide Türme werden aus Sicht des Fotografen beidseitig von hübsch hergerichteten Bürgerhäusern umrahmt. Das Kobolzeller Tor ist Teil der alten Wehranlage und wurde um das Jahr 1360 erbaut. Damit ist es älter als die Ringmauer der Stadt. 1727 wurde es umgebaut. Das Sieberstor, welches seinen Namen durch einen benachbarten Siebmacher erhielt, und vor 1602 Äußeres Gelbsatteltor hieß, trennt die Rothenburger Innenstadt von der im Spätmittelalter errichteten Vorstadt am Spital.
Weitere Informationen:
Plönlein Rothenburg
vom Marktplatz der
Oberen Schmiedgasse folgen
91541 Rothenburg ob der Tauber
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Textquelle:
Rosenzweig, Werner: Romantische Straße: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Fotografien: Rosenzweig, Werner, entnommen ebd.