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Helmut Mischo
Entdecker unter Tage 1919–2019
100 Jahre Forschungs- und Lehrbergwerk
Technische Universität Bergakademie Freiberg
Sachbuch

Einzigartige Welten unter Tage

Schon sehr früh griff die Ausbildung an der 1765 gegründeten Bergakademie Freiberg auf die Nutzung des untertägigen Raumes sowohl für die Lehre als auch schon für erste Forschungen zurück. Mit der Übertragung des Bergwerkseigentums an Teilen der damaligen Himmelfahrt Fundgrube an die Bergakademie im Jahr 1916 und der Eröffnung der Lehrgrube am 1. Mai 1919 wird seit nunmehr 100 Jahren im hochschuleigenen Bergwerk gelehrt und geforscht.
Der Band erzählt die Historie und wechselvolle Geschichte dieses in Deutschland und Europa einzigartigen Forschungsstandortes und gibt anhand ausgewählter Beispiele einen Einblick in die breit gefächerten Projekte und Aktivitäten in Forschung, Entwicklung und Lehre, im Altbergbau und im Tourismus, die heute den Betrieb des Bergwerkes prägen.

Alte Hofhaltung

Alte Hofhaltung

Werner Schwanfelder

Mord in der Alten Hofhaltung

Man schreibt das Jahr 1208. In der Alten Hofhaltung residiert Bischof Ekbert. Eine große Hochzeit steht an. Der Bruder des Bischofs, Herzog Otto von Meranien, heiratet Beatrix von Burgund, die Nichte von König Philipp von Schwaben. Geplant als rauschendes Fest, mutierte es zur Tragödie. Ein Mord geschah. Otto VIII. von Wittelsbach suchte den König unangemeldet in seiner Mittagspause auf, zog sein Schwert und verletzte Philipp tödlich an der Halsschlagader. Motiv: ein geplatztes Eheversprechen. 1203 hatte König Philipp seine Tochter Kunigunde mit jenem Otto von Wittelsbach verlobt. Er hielt sich aber nicht an das Verlobungsversprechen, sondern verheiratete seine Tochter 1207 mit Wenzel I., dem späteren Erben des böhmischen Reiches. Das Ehepaar selbst blieb bei allem Taktieren ohne Mitspracherecht: Die beiden waren gerade fünf und zwei Jahre alt. Mord aufgrund verletzter Ehre war auch keine Lösung. Otto floh, wurde 1209 gestellt und getötet.

Noch ein Verlierer: Selbst Bischof Ekbert geriet in Verdacht. Er flüchtete zu seinem Schwager, dem König von Ungarn, und hielt sich dort auf, bis er 1211 rehabilitiert wurde. Bischof Ekbert söhnte sich später mit den Staufern aus. Der Kaiser (Friedrich II.) machte ihm sogar ein großes Geldgeschenk, mit dem er den Domneubau finanzieren konnte, so wie wir ihn heute kennen.

Philipps Leiche setzte man zunächst im Bamberger Dom bei, ganz in der Nähe des Pfeilers, auf dem einmal der Reiter wachen würde.

Weitere Informationen:

Alte Hofhaltung

Domplatz 8

96049 Bamberg

Tel.: 0951 / 871142

www.schloesser.bayern.de

*****

Textquelle:

Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Ebd.

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Domplatz 7
96049 Bamberg

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