Sie gilt als eines der faszinierendsten Gartenareale Bayerns und Kleinod des Rokoko. Die Sprache ist von der bei Bayreuth gelegenen Eremitage. Mitte des 17. Jahrhunderts ließ Markgraf Christian Ernst einen Jagd- und Tiergarten anlegen. Ab 1736 begann Markgräfin Wilhelmine mit der Umgestaltung nach ihren eignen Vorstellungen. So sollte das Alte Schloss erweitert und das Neue Schloss mit Sonnentempel, Großem Bassin mit Figurengruppen und Wasserspielen errichtet werden. Es entstand, zusammen mit der Unteren Grotte, eine außergewöhnliche Komposition eigenständiger Gartenteile, die bis heute nichts von ihrer Faszination verloren haben. Zentrale Sehenswürdigkeit in der rund 50 Hektar großen Anlage ist zweifelsohne das ab 1750 entstandene Neue Schloss, bestehend aus dem Sonnentempel des Apoll und zwei angrenzenden Arkadengängen, welche als Orangerie dienten. Man muss die griechische Mythologie bemühen, um die Symbolik zu verstehen: Apoll als Gott der Sonne und der Musik reist mit seinem goldenen Wagen tagsüber über die Welt. Im Himmel bewohnt er einen Palast, bestehend aus Kristall. Auch die Fassaden des Sonnentempels in der Eremitage und seine Flügelbauten sind in rote, blaue und gelbe Glasflüsse getaucht, gespickt von erlesenen Bergkristallen, und verleihen den Gebäudeteilen einen edlen Glanz. Oben, auf der Kuppel des Sonnentempels thront er – Apoll auf seinem goldenen Wagen.
Weitere Informationen:
Adresse:
Barocker Schlossgarten
Eremitagestraße 1
95448 Bayreuth
Tel.: 0921 7596937
Internetauftritt: https://www.bayreuth-wilhelmine.de/
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Text - und Bildquelle
Rosenzweig, Werner: Franken: Die 99 besonderen Orte der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2018.