Bayern-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Bayern-Lese
Unser Leseangebot

Gabriel Machemer
Die Heimkehr der Hütchenspieler
Ein Kolportageroman

Der Student G. hat sich auf einem alten Fabrik­gelände in einer verfallenen Villa eingenistet. Dort muss er sich nicht nur mit der einsturzgefährdeten Decke, sondern auch mit dem Pächter herumschlagen. Doch G. weiß: Um seinen Lebenstraum zu erfüllen, muss er verharren und die widrigen Umstände aushalten. Nur so kann er ein Kulturzentrum errichten und seine eigene Diskothek eröffnen. Mit Witz und Ironie nimmt Gabriel Machemer in seinem neuen Roman menschliche Schwächen ins Auge. Sein Blick gilt den Kleinigkeiten, dem Unbeständigen, Ungewissen, in das er seine Charaktere schickt.

Drudenhaus und Foltergebäude „Peinliche Frag“

Drudenhaus und Foltergebäude „Peinliche Frag“

Werner Schwanfelder

Wo gefoltert und verbrannt wurde

Die Fakten: In Bamberg wurden zwischen 1616 und 1618 etwa 300 Menschen wegen Hexerei hingerichtet. Der größte Hexenjäger aller Zeiten war Bischof Johann Georg II. Fuchs von Dornheim. Es gelang ihm, in den Jahren 1626 bis 1630 etwa 600 „Zauberer“ und „Unholde“ vom Leben in den Tod zu befördern. Unter den Opfern befanden sich auch recht interessante Personen: der Bürgermeister Johannes Junius oder der bischöfliche Kanzler Dr. Georg Haan, der den Mut bewiesen hatte, die Prozesse zu kritisieren. Für die Hexen benötigte man ein Bauwerk, das Drudenhaus. Man erbaute es in den 1620er-Jahren in der Franz-Ludwig-Straße. Das Hexenwesen beendeten die schwedischen Truppen, die am 11. Februar 1632 nach Bamberg kamen. Sie befreiten die letzten zehn „Hexen“ aus ihrem Gefängnis im Drudenhaus. Später wollte man den komprimierenden Bau schnell loswerden. Bereits 1635 wurde er abgerissen, die Steine sinnigerweise 1654 für den Bau des Kapuzinerklosters verwendet.

Es war für die Bamberger jüngst ein durchaus schmerzlicher Prozess, die Rolle der Stadt bei den Hexenprozessen einzugestehen und den Opfern ein Denkmal zu widmen. Aber wo? Man beschloss: auf Geyerswörth. Das ist etwas makaber, denn es ist der Ort der Täter und nicht der Ort der Opfer. Vielleicht wäre der Schönleinsplatz besser gewesen, denn dort loderten einst die Scheiterhaufen. Aber dort steht schon der Prinzregent Luitpold. Auch die Franz-Ludwig-Straße hätte sich angeboten. Dort stand einst das Drudenhaus. Nichts erinnert mehr daran. Hier steht nur ein schnödes Bürohaus.

Weitere Informationen:

Hexenmahnmal

hinter dem Schloss Geyerswörth

Drudenhaus und Foltergebäude „Peinliche Frag“

Franz Ludwig Straße 7 bzw. 10

96047 Bamberg

*****

Textquelle:

Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Ebd.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Alte Hofhaltung
von Werner Schwanfelder
MEHR
Oberlandesgericht Bamberg
von Werner Schwanfelder
MEHR
Puppenbühne Herrnleben
von Werner Schwanfelder
MEHR

Drudenhaus und Foltergebäude „Peinliche Frag“

Franz Ludwig Straße 7
96047 Bamberg

Detailansicht / Route planen

Werbung:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen