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Unser Leseangebot

Wolfgang Hirschmann/Adrian La Salvia (Hg.)
Musik im Dessau-Wörlitzer Gartenreich
Sachbuch

Der Klang des Gartenreichs

Die wissenschaftliche Erschließung des Dessau-Wörlitzer-Kulturkreises war lange auf die heute noch zu besichtigenden Zeugnisse der Architektur und Gartenkunst konzentriert. Das 250-jährige Bestehen der Dessauer Hofkapelle/Anhaltischen Philharmonie 2016 bot den Anlass, sich dem immateriellen musikalischen Kulturerbe des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs im Rahmen der Jahrestagung der Dessau-Wörlitz-Kommission zu nähern.
Die Beiträge des Bandes versammeln die Ergebnisse der Tagung und zeigen, dass die Kenntnis der Dessau-Wörlitzer Musiklandschaft des 18. Jahrhunderts einen substanziellen Beitrag zur Erforschung der europäischen Aufklärung und Empfindsamkeit zu leisten vermag. Die opulente Ausstattung des Bandes mit vielen Abbildungen soll dabei helfen, ein lebendiges Bild der reichen Musik- und Theaterkultur der Epoche zu entwerfen.

Festung Marienberg in Würzburg

Festung Marienberg in Würzburg

Werner Rosenzweig

Schutzort der Fürstbischöfe

Hoch oben auf dem Marienberg thront die gleichnamige Festung über dem Maintal. Die Geschichte der ersten Befestigung auf dem Marienberg lässt sich über drei Jahrtausende verfolgen. Schon um 1000 v. Chr. stand hier oben eine keltische Fliehburg. Während der fränkischen Landnahme durch die Merowinger, vom 5. bis zum 8. Jahrhundert, entstand um das Jahr 700 herum das älteste Bauwerk im heutigen inneren Burghof: Die Marienkirche, ein Rundbau, welcher allerdings auf einem noch älteren Vorbau aufsetzt. Sie ist der älteste Sakralbau östlich des Rheins und wurde zur ersten Würzburger Bischofskirche erhoben, nachdem Bonifatius, Missionar und Kirchenreformer im Frankenreich, Anfang 742 das Bistum Würzburg gründete.

Karl der Große ließ die Anlage mit weiteren Funktionsbauten ausstatten und das Kastell mit einer circa sechs Meter hohen Wehranlage befestigen. Der eigentliche Ausbau zur Burg, wie wir sie heute kennen, beginnt allerdings erst um das Jahr 1200, als der Bergfried und ein erster Gebäudetrakt entstehen. Von 1253 bis 1719 war die Burg Sitz der Fürstbischöfe. Das hatte einen guten Grund, denn die Kirchenfürsten hatten zwischenzeitlich auch kaiserlich weltliche Rechte erhalten. So durften sie Zölle erheben, Märkte abhalten und erhielten Münz- und Gerichtsbarkeitsrechte. Ab Mitte des 11. Jahrhunderts führte dies zu erheblichen Spannungen mit dem aufstrebenden Bürgertum und die Bischöfe fühlten sich auf der Festung deutlich sicherer. Dass in diesen knapp 500 Jahren die Burg zu einem repräsentativen Fürstensitz ausgebaut wurde, war nicht verwunderlich.

Als das 16. Jahrhundert gerade angebrochen war, ließ Lorenz von Bibra weitere Umbauten und Erweiterungen vornehmen, welche auch die Wehrhaftigkeit der Festung deutlich verbesserten. Den Bauernkrieg im Jahr 1525 überstand die Burg unbeschadet. Ein Großbrand Ende des 16. Jahrhunderts dürfte dazu beigetragen haben, dass ein Umbau und die Erweiterung zu einem Renaissanceschloss ausgeführt wurden und auch die Echterbastei entstand. Aus dieser Zeit stammt auch der Tempel über dem tiefen Brunnen (104 m). Widerstanden die Mauern der Burg noch den heranstürmenden Bauern, nahmen die Schweden unter Gustav Adolf die Festung nach nur vier Tagen Belagerung ein. Grund genug, Stadt und Burg nach dem Dreißigjährigen Krieg mit einem Ring gewaltiger, zusätzlicher Bastionen auszustatten. Ein weiterer Schicksalsschlag traf die Festung während eines Bombenangriffs am 16. März 1945. Sie brannte mehrere Tage und Nächte. Dennoch konnten die Feuerwehren das Allerschlimmste verhüten. 1950 begann der Wiederaufbau, 1990 war er beendet. Heute ist die Festung Marienberg eine der vielen touristischen Attraktionen der Stadt. Wenn man in Würzburg weilt, führt kein Weg an ihr vorbei. Die Marienkirche, der Fürstengarten mit seinem besonders schönen Blick auf die Stadt, das Renaissance-Brunnenhaus sind Plätze, die man unbedingt besuchen sollte. Wer sich für das Leben der ehemaligen Fürstbischöfe interessiert, ist im Fürstenbaumuseum an der richtigen Stelle.

Weitere Informationen:

Adresse:

Marienberg, 97012 Würzburg

www.schloesser.bayern.de


Öffnungszeiten:

Di - So 10:00 - 16:30
Mo geschlossen


*****

Text - und Bildquelle

Rosenzweig, Werner: Franken: Die 99 besonderen Orte der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2018.

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Festung Marienberg in Würzburg

Marienberg
97012 Würzburg

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