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Maximilian Schochow

Zwischen Erziehung, Heilung und Zwang
Geschlossene Venerologische Einrichtungen in der SBZ/DDR
Studienreihe der Landesbeauftragten, hg. von der Beauftragten des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Sonderband

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es in der Sowjetischen Besatzungszone zu einer Reihe von Neuregelungen im Umgang mit krankheitsverdächtigen und geschlechtskranken Personen, die bis weit in die DDR wirkten. Die Selbstbestimmung betroffener Personen wurde eingeschränkt, die Rechte der Gesundheitsbehörden erweitert, und mit dem Fürsorgeheim für Geschlechtskranke wurde ein vollkommen neuer Typ einer totalen Institution in Deutschland eingeführt. Angelehnt an das sowjetische Modell der Prophylaktorien sollten zwangseingewiesene Personen in den Fürsorgeheimen isoliert, therapiert und durch Arbeit erzogen werden.

Die Umsetzung dieser Neuregelungen in der Praxis wird an den Beispielen des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Schloss Osterstein in Zwickau, des Fürsorgeheims für Geschlechtskranke Leipzig-Thonberg und der geschlossenen Venerologischen Station Leipzig-Thonberg gezeigt.

Bamberger Pfahlplätzchen

Bamberger Pfahlplätzchen

Werner Schwanfelder

Plätzchen mit großer Figur

Es war das Quartier der Juden. Folgerichtig hieß der Platz einst Judenplatz, zumindest bis 1615. Die Man weiß, dass hier einst die Synagoge stand, wo sich heute die Marienkapelle (Judenstraße 1) befindet. Weiterhin gab es noch die Judenschule und das Judentanzhaus – als öffentliche Bauten. In eben diesem Haus soll einstmals Friedrich Hegel gewohnt haben.

Die Juden waren in Bamberg nicht sehr geliebt. Bereits 1422 vertrieb man sie aufgrund eines Herzogenauracher Fürstenbeschlusses – und die Fürstbischöfe annektierten die jüdischen Besitztümer zu ihrem eigenen Wohle. 1426 wurde auf Synagogengrund die Marienkapelle erbaut.

Den Namen Pfahlplätzchen kennt man aus dem Jahr 1782. Die Gründe, die zu diesem Namen führten, sind nicht bekannt. War es ein Marktplatz für Pfähle, gab es Befestigungen mit Palisaden oder wohnten hier Pfahlbürger, wie man die außerhalb der Stadtbefestigung lebenden Bürger bezeichnete?

Heute dominiert ein Kunstwerk den Platz: die „Große Figur 1982“ von Joannis Avramidis. Die Bamberger sind kunstsinnige Bürger. 1982 organisierten sie eine große Ausstellung in der ganzen Stadt – mit zwanzig Skulpturen von eben Joannis Avramidis und seiner Frau Annemarie. Avramidis ist Grieche, in Georgien geboren. Seine Kunstspezialität sind vom menschlichen Körper abgeleitete abstrakte Figuren. Die „Große Figur 1982“ wurde 1999 von der Stadt Bamberg aufgekauft und steht jetzt auf dem Pfahlplätzchen. Die Bamberger regen sich über die Kunst in der Stadt zuerst immer auf. Dann sind sie aber doch irgendwie stolz.

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Textquelle:

Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Ebd.

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96049 Bamberg

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