Nur zehn Minuten Fußweg vom Trubel der Altstadt bedarf es, und man befindet sich am Franziskanerplatz, von wo man einen herrlichen Ausblick auf das Hohe Schloss und das Kloster St. Mang genießt. Hier endet auch die Romantische Straße, und man steht vor der Klosteranlage St. Stephan. Die wenigen Franziskaner, die hier noch aktiv sind und sich hauptsächlich um seelsorgliche Aufgaben kümmern, betrachten ihr Kloster als eines der schönsten in ganz Deutschland. Betrachtet man das Alpenpanorama, die Berge und Seen der näheren Umgebung sowie die wunderschönen Kirchen und Schlösser, kann man dieser Beurteilung durchaus folgen. Dass dem so ist, ist Heinrich von Knoeringen, einst Fürstbischof von Augsburg, und Abt Martin, ehemals Abt des Klosters St. Mang, zu verdanken. Als sich im 17. Jahrhundert die Jesuiten von Füssen zurückzogen und nach Kaufbeuren abgewandert waren, gründeten die beiden Kleriker im Rahmen der Gegenreformation das dem Heiligen Stephan geweihte Kloster. Bald kamen zu den Zeiten des Dreißigjährigen Krieges die ersten Ordensleute der Franziskaner aus dem Tiroler Reutte. Während des Durchmarsches der Schweden wurde das neu gegründete Kloster in arge Mitleidenschaft gezogen. Zwischen 1763 und 1765 entstand die Klosterkirche. 1803 wurde der Klosterbetrieb aufgehoben. Heute dient der Ort als Lebensraum für ältere Mitbürger.
Weitere Informationen:
Franziskanerkloster St. Stephan
Franziskanerplatz 1
87629 Füssen
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Textquelle:
Rosenzweig, Werner: Romantische Straße: Die 99 besonderen Seiten der Region, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2019.
Bildquelle:
Fotografien: Rosenzweig, Werner, entnommen ebd.