Bayern-Lese

Gehe zu Navigation | Seiteninhalt
Bayern-Lese
Unser Leseangebot

Dominik Saure

#erfurtliebe
Mit einem Text von Jessika Fichtel
Bildband

Erfurt, die Stadt an der Gera, ist zweifelsohne eine der schönsten Städte Deutschlands. Domstufen, Anger, Augustinerkloster, Krämerbrücke: Das pulsierende Treiben in der Landeshauptstadt des Freistaates Thüringen lädt immer wieder ein zum Staunen und Schauen, aber eben auch, sich zu besinnen, Einhalt zu finden, zu verweilen und dabei … sein »Erfurt-Gefühl« zu finden. Ein guter Ort, zu sein – sei es in den Zeugnissen seiner langen Geschichte oder in den kleinen Augenblicken seitab.

Bamberger Hörnla

Bamberger Hörnla

Werner Schwanfelder

Vollendender Genuss

Zugegeben, es ist so etwas wie ein Croissant, und auch wenn das Wort eher bodenständig klingt, eben fränkisch: das Bamberger Hörnla. Um Missverständnisse zu vermeiden, sagt man auch Bamberger Hörnchen. Das ist keine fränkische Manie, sich in Hochdeutsch ausdrücken zu wollen. Unter Bamberger Hörnla könnte es zu Verwechslungen kommen. So heißt auch eine Kartoffel. Das Hörnchen ist 60 bis 75 Gramm schwer, goldbraun in der Farbe, sichelförmig mit sich stark verjüngenden Enden. Wichtig: Es schmeckt einfach unglaublich gut.

Hört sich wie Croissant an? Nein. Wirklich nicht. Schon äußerlich. Das Hörnchen ist schmaler, irgendwie eleganter. Innerlich: Aus Milch hergestellt, also eher mit einem Milchhörnchen verwandt. Zwei Bedingungen: Der reine Butteranteil beträgt mindestens 20 Prozent. Und der Hefeteig wird über Nacht geführt. Das unterscheidet von den Croissants. Außerdem: Bamberger Hörnchen genießt man, wegen des Fettanteils, immer solo. Bei Croissants wünschen sich auch die Fans noch einen Geschmacksverstärker, zum Beispiel ein Schokoladenzusatz. Man kann das Hörnchen allerdings bei einer Kaffeepause in den Kaffee eintunken. So vollgesogen mundet es auch.

Angeblich stammt das Hörnchen aus Wien, wo man mit diesem halbmondförmigen Gebäck an die Belagerung durch die Türken 1683 erinnerte. Doch das behaupten nur böswillige Menschen. Schon im frühen 15. Jahrhundert gab es in der Bamberger Königsstraße Nummero 9 einen Bäcker, der Götze Hornlein (= Hörnlein) hieß. Er war der historische Hörnchen-Schöpfer.

*****

Textquelle:

Schwanfelder, Werner: Bamberg: Die 99 besonderen Seiten der Stadt, Reiseführer, Halle (Saale): Mitteldeutscher Verlag, 2015.

Bildquelle:

Ebd.

Weitere Beiträge dieser Rubrik

Bamberger Bier
von Werner Schwanfelder
MEHR
Nürnberger Lebkuchen
von Isabell Meseck
MEHR
Bayrische Krautwickel
von Henriette Davidis
MEHR
Bamberger Zwiebeln
von Werner Schwanfelder
MEHR
Werbung:
Unsere Website benutzt Cookies. Durch die weitere Nutzung unserer Inhalte stimmen Sie der Verwendung zu. Akzeptieren Weitere Informationen